Die privaten Affären waren aber immer für Schlagzeilen gut. Nach seiner Scheidung von Ava Gardner 1957 stand Sinatra am Rande eines Selbstmords. Kritiker behaupteten, dass seine Songs zu dieser Periode mit mehr Emotionen getränkt waren als je zuvor. Im Jahre 1966 kam es zur skandalösen Heirat mit Mia Farrow. Sinatra war damals 50, seine Frau unschuldige 20. Freund Dean Martin kommentierte spöttisch: "In meiner Hausbar steht Scotch, der älter ist als Mia Farrow!".
Die Ehe hielt nur zwei Jahre, die Freundschaft mit Mia blieb aber bestehen. Als beispielsweise Mitte der 90er Jahre bekannt wurde, das Woody Allen eine Affäre mit Farrows Adoptivtochter hatte, war es Sinatra, der eine Belohnung für denjenigen auslobte, der Allen die Beine brechen würde. 1976 ankerte Sinatra dann endgültig im Hafen der Ehe mit Barbara Marx, die ehemalige Frau von Komiker Zeppo Marx (einer der Marx-Brothers).
Sinatra wurde auch künftig nachgesagt, er besäße die Konstruktionspläne für den amerikanischen Popsong. Jedoch tat er sich sichtlich schwerer, gegen die jugendlichen Rockbands zu bestehen. 1969 komponierte ihm Paul Anka den erwähnten Gassenhauer "My Way": Der Song wurde sein Markenzeichen, und er spielte es am Ende eines jeden Konzerts.
Im Frühjahr 1971 kam die unerwartete Meldung, Sinatra wolle sich in den Ruhestand zurückziehen. Um so überraschender wurde dieser Ruhestand 1973 mit dem Album "Ol' Blue Eyes Is Back" vorzeitig wieder aufgehoben. Es wurde jedoch sichtlich ruhiger um den alternden Entertainer, er konzentrierte sich vornehmlich auf seine Liveauftritte in den großen Las Vegas-Shows.
1977 gelang sein letzter großer Hit "New York, New York", Titelsong zum gleichnamigen Film. In den 90er Jahren nahm der swingende Rentner noch die Platte "Duets" auf, eine Sammlung alter Klassiker, die er im Duett mit anderen populären Musikern einspielte, darunter auch Bono von U2. Für den Nachfolger "Duets II" gewann er 1995 seinen letzten Grammy. 1995 zog er sich 80-jährig endgültig aus dem Showbusiness zurück. Drei Jahre später am 14. Mai 1998 starb Frank Sinatra an einem Herzanfall.
Trotz aller schmutzigen Wäsche, die in den Medien gewaschen wurde, bleibt Frankieboys Karriere außergewöhnlich und gilt als exemplarisch für die Verwirklichung des "Amerikanischen Traums" im Showbusiness. Eines bleibt letztlich festzustellen: Sinatra ist und bleibt einer der kleinsten gemeinsamen Nenner, auf den sich Musikfans rund um den Globus einigen können.
Quelle:
http://www.laut.de/Frank-Sinatra